Der Fokus auf das Negative – 
Woher er kommt und was er mit uns macht

„Unsere Gedanken färben uns und unsere Umwelt – und unsere Umwelt färbt
unsere Gedanken und uns. Wir alle haben eine bestimmte Farbe, welche wir in die Welt tragen und welche die Farbe andere beeinflusst. Unsere Farbe verändert sich stetig – und wir entscheiden, in welche Richtung. Wir haben es in der Hand, ob unsere Gedanken und unsere Umwelt bunt oder grau in grau sind.“  - Lisa Schlegel

Kennst Du das? Heute war ein schöner Tag. Du hast gut geschlafen, der Arbeitstag ging dir leicht von der Hand. Das Wetter ist schön und du triffst dich heute mit deinen Freunden. Auf dem Weg zu deinen Freunden nimmt dir ein anderer Autofahrer an der Kreuzung die Vorfahrt. Es passiert kein Unfall, aber du bist wütend über das Missgeschick des anderen Fahrers. Woran wirst du dich heute Abend vor dem Schlafen gehen erinnern? Richtig - an den Autofahrer, der dir die Vorfahrt genommen hat. Warum denkst Du nicht an die unzähligen positiven Eindrücke des Tages?

Die gute Nachricht zuerst: Du bist, wie so oft, nicht allein damit. Schau Dir die Nachrichten von heute an und Du siehst, was ich meine. Kannst Du Dich noch an die letzte positive Nachrichtenmeldung erinnern? Es gibt Gründe, warum es für „Good News“ eines eigenen Magazin bedarf. Dieses findest du übrigens hier – darin zu stöbern und regelmäßig reinzuschauen kann ich nur empfehlen. Menschen neigen dazu, das Negative verstärkt wahrzunehmen. Dies macht sich unter anderem die Boulevard-Presse zu Nutze, um mehr Klicks für Ihre Online-Magazine und mehr Verkäufe Ihrer Printmedien zu generieren.  

Woher kommt dieser Fokus auf das Negative?

  • Evolutionäre Perspektive: In der menschlichen Evolution hatten negative Erfahrungen oft stärkere Auswirkungen auf das Überleben und die Fortpflanzung als positive Erfahrungen. Frühe Menschen, die gefährliche Situationen und Bedrohungen besser erkannten, hatten bessere Chancen zu überleben und ihre Gene weiterzugeben. Immerhin ist es viel wichtiger für das eigene Überleben gewesen, sich daran zu erinnern, wie gefährlich der Säbelzahntiger ist und nicht wie schön es gestern in der Gruppe am Lagerfeuer war. Daher entwickelte sich eine stärkere Aufmerksamkeit für negative Informationen. Gerade aus diesem Aspekt ist es wichtig, diese Fokussierung nicht als etwas allgemein Schlechtes zu sehen – immerhin ist sie mit daran beteiligt, dass es den Menschen heute noch gibt.
     
  • Negativitätsbias: Der Negativitätsbias (auch Negativitätseffekt oder Negativitätsdominanz) ist ein sozialpsychologisches Phänomen. Es beschreibt, dass sich Negativität in Form von Gedanken, Gefühlen und Erlebnissen psychisch stärker auswirkt. Negative Informationen fesseln unsere Aufmerksamkeit und wirken emotional intensiver. So bleiben diese Informationen länger im Gedächtnis. Der Bias bezieht sich somit auf die innere Einstellung, das Negative zu fokussieren und die Sicht auf das Positive oder Neutrale einzuschränken. 
    In einer Studie konnte LaFreniere &Newman im Jahr 2020 aufzeigen, dass es eine unverhältnismäßig hohe Menge an negativen Emotionen gibt. 91,4% der Sorgen, die die Menschen täglich mit sich herumtrugen, waren vollkommen nutzlos. Vielen Menschen fiel es  sogar schwer, Positives auszuhalten. Dieser Negativitätsbias war in der menschlichen Geschichte überlebenswichtig, da er dazu diente, potenzielle Gefahren und Risiken zu erkennen und darauf zu reagieren.
     
  • Soziale Interaktionen: In sozialen Kontexten kann die Betonung des Negativen hilfreich sein, um potenzielle Konflikte zu vermeiden oder sich auf mögliche Probleme vorzubereiten. Menschen, die auf negative Signale achten, können besser auf soziale Herausforderungen reagieren und Konflikte vermeiden.
     
  • Medien und Nachrichten: Die Medien und Nachrichtenberichterstattung konzentrieren sich oft auf negative Ereignisse, da sie sensationeller sind und mehr Aufmerksamkeit generieren. Dies verstärkt im Umkehrschluss allerdings die Wahrnehmung des Negativen in der Gesellschaft.

Der Vorteil positiver Gedanken

Diese Punkte stehen nicht für sich allein, sondern hängen miteinander zusammen. Der Fokus auf das Negative ist ein komplexes Phänomen, welches dem Menschen das Überleben gesichert hat. Dieses Programm sehe ich auch heute nicht als falsch an. Wir haben unsere Umwelt verändert, sodass der Fokus auf Negatives nun andere Auswirkungen auf uns hat. Darüber hinaus existiert heute Wissen über dieses Phänomen – und das machen sich andere Menschen zu nutze. 

Sowohl viele Nachrichtensender als auch Boulevardmagazine wissen genau, worauf der Mensch eher anspringt. Obwohl die Neigung, das Negative stärker wahrzunehmen, in der menschlichen Natur verwurzelt ist, ist es wichtig, sich dieser Tendenz bewusst zu sein und bewusst danach zu streben, auch das Positive wahrzunehmen und zu schätzen. Mit jedem Gedanken verändert sich unser Gehirn. So können wir unser Gehirn immer mehr in die negative Richtung verändern lassen – oder wir verändern es zum Positiven hin. 

Positive Gedanken können eine Vielzahl von positiven Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Lebensqualität einer Person haben. Hier sind einige Vorteile:

  • Stressabbau: Positive Gedanken können dazu beitragen, Stress und Angst zu reduzieren. Der Fokus auf Positivität kann langfristig Stressreaktionen und die Anzahl der Stressoren verringern.
     
  • Steigerung des Selbstwertgefühls: Positive Gedanken können das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen stärken. Sie fördern ein positives Selbstbild und helfen Dir dabei, Dich selbst und seine Fähigkeiten mehr zu schätzen.
     
  • Resilienz: Positive Gedanken können Menschen dabei helfen, besser mit Herausforderungen und Problemen umzugehen. Ein optimistischer Blickwinkel kann die Fähigkeit zur Problemlösung und zur Entwicklung von Lösungen stärken. Zudem können positive Gedanken die emotionale Widerstandsfähigkeit fördern. Sie helfen dabei, Rückschläge und Schwierigkeiten besser zu überwinden und schneller von negativen Erfahrungen zu erholen.
     
  • Förderung von Beziehungen: Positive Gedanken können dazu beitragen, positive Beziehungen zu anderen aufzubauen und zu pflegen. Optimistische Menschen neigen dazu, freundlicher und mitfühlender zu sein, was zu stärkeren sozialen Bindungen führen kann.
     
  • Körperliche Gesundheit: Es gibt Hinweise darauf, dass positives Denken mit besseren körperlichen Gesundheitszuständen verbunden sein kann. Menschen, die optimistisch sind, können ein geringeres Risiko für bestimmte Gesundheitsprobleme haben. Zudem unterstützen positive Gedanken die Selbstheilungskräfte des Körpers.
     
  • Motivation und Erfolg: Positive Gedanken können die Motivation steigern und die Wahrscheinlichkeit erhöhen, persönliche Ziele zu erreichen. Ein positiver Geisteszustand kann die Entschlossenheit und das Durchhaltevermögen stärken.
     

Wichtig ist es mir zu betonen, dass ich hiermit nicht sagen will, dass Negativität schlecht ist und Du sie ignorieren sollst. Es geht darum, eine ausgewogene Sichtweise zu bewahren und zu lernen, wie man mit negativen Gedanken und Emotionen in konstruktiver Weise umgeht.

Es gibt verschiedene Techniken, um positive Gedanken zu fördern, darunter das Üben von Dankbarkeit, Affirmationen und Suggestionen, Achtsamkeit und die Umgestaltung von negativen Denkmustern. Diese Praktiken können dazu beitragen, das Wohlbefinden zu steigern und ein erfüllteres Leben zu führen.

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